
Ich lebe mit meiner Familie im nördlichen Taunus. Die Leute im Vordertaunus nennen diese Gegend ‚Hintertaunus‘, wohl weil sie vom Rhein-Main-Gebiet gesehen, ein wenig angelegen scheint. Wir schätzen den ‚Hintertaunus‘ wegen der weiten Felder und den noch weiteren Wäldern. Meine dritte Heimat ist neben Ruhrgebiet und Taunus das Land am Rhein. Das Land meiner Eltern ….
Kriegsbedingt bin ich in Winterberg, oben im Sauerland, geboren. Dorthin hatte mein Vater meine Mutter vor meiner Geburt vor den täglichen Luftangriffen auf’s Ruhrgebiet ‚in Sicherheit‘ gebracht.

.Mit dem Ende des Krieges kehrte meine Mutter mit mir nach Oberhausen zurück. Zusammen mit meinem Bruder Hans Reinhard Knepper wuchs ich in Oberhausen Osterfeld auf, wo das Ruhrgebiet am schwärzesten war. Dort betrieb mein Vater eine Gebäudereinigung. Unsere Mutter starb, als ich noch keine 12 war. Fortan hieß es auch für mich, in Küche und Haus zu helfen. Unter der Anleitung von Tante Engelhard, unserer Haushälterin, lernte ich früh, die rheinisch westfälische Küche meriner Heimat kennen und kochen.

Deftiges Essen war in den Jahren nach dem Krieg geschätzt. Und hungrige Mäuler gab es Tag für Tag zu versorgen. Insbesondere über die Woche, wenn die Angestellten aus unserem Büro mittags bei uns mit am Tisch saßen. Es war die Zeit, in der viel mit Fleisch, Kartoffeln und Gemüse gekocht wurde.
All das gab es reichlich und in bester Qualität bei den Bauern im Land nördlich des Ruhrgebiets bis zum Niederrhein. Das Obst für unsere Einmachgläser und die Konfitüre pflückten wir in unserem großen Obstgarten in Boppard am Rhein.
Über die Woche gab es herzhaftes Essen. Die feine Küche lernte ich sonntags kennen, wenn wir ins Auto stiegen und in den guten Lokalen vom Niederrhein bis hin nach Holland zu Mittag aßen.