Jagd, Hund, Natur

Um einen Eindruck zu gewinnen, habe ich die ersten Seiten meiner angedachten Jagd-Guides mal in Form gebracht. Ich lasse die Seiten erst einmal auf mich wirken und denke dann weiter drüber nach, wie ich einzelne interessante Themen in diese Form gießen kann. WH, 19.11.24


Schulterbreit sollte die Leiter für Ansitzleitern und Hochsitze sein. Der Sprossenabstand sollte nicht mehr als 25-30 cm betragen und ggf. sorgt ein dritter Holm in der Mitte für mehr Stabilität und Trittsicherheit. WH, 11.24

Eine Fabrik-Leiter
Ich kenne die Reviere meiner Heimat ziemlich gut. Auch das heute in drei Teile gegliederte große Hochwildrevier am nordöstlichen Rand unserer Gemeinde. Konnten Hochsitze vor Jahren noch mit reviereigenen Fichtenstangen gebaut werden, ist das in vielen Revieren heute vorbei. Es gibt vielfach keine Fichtenstangen mehr. Zunehmend greifen Pächter und selbst die Forstbehörde heute auf Leitern und Kanzeln zu, die in Zimmereien im In-und Ausland gefertigt werden. Auch die Leiter hinter mir kommt aus der ‚Fabrik‘. Sie ist sehr solide gebaut, in der Mitte verstärkt und bietet oben einen sicheren Sitz. Gut, dass es heute solche hochwertigen Ansitze gibt, schade aber, dass man seine Hochsitze oft nicht mehr selbst bauen kann.

Eine GECO-Kanzel
Diese Kanzel stammt aus der Zeit, in der unser großes Hochwildrevier noch über genügend Fichtenstangen verfügte, um solch hohe Kanzen zu bauen. Die Kanzel wurde vor etwa 50 Jahren von meinen Jagdfreunden Emil Köcher, Karlheinz Schliffer und Reinhold Gumpp gebaut. Sie stand damals am Rande einer ausgedehnten Buchenverjüngung. Von hier aus sollte der der damalige Pächter Wolfgang Müller, Geschäftsführer des Unternehmens Dynamit Nobel GECO, seinen herbstlichen Hirsch schießen. Ich weiß nicht, ob es dazu gekommen ist. Sicherlich konnte aber von dort oben so manches Stück Wild erlegt werden. Heute hat die Kanzel ihre Bedeutung verloren. Die Buchenrauschen von einst haben sie überwachsen. Dennoch ist die Kanzel, abgesehen von den Stützen im Fußbereich und der Leiter noch so gut in Schuss, dass man sie theoretisch innerhalb eines guten halben Tages wieder jagdbereit machen könnte.

Mein Wanderpaket

Ich bin nach bestimmt 200.000 gelaufenen Kilometern nicht mehr so leichtfüßig und ausdauernd wie früher unterwegs. Deshalb habe ich mir von unserer jungen Familie zum 80. Geburtstag, passend zu Dackel und Jagdstock, einen Rucksack mit integriertem Ansitzstuhl gewünscht. Der Wunsch hat sich erfüllt und auch gleich bewährt. Gestern war ich erstmals mit Hund, Jagdstock und Rucksack unterwegs. Trotz des Gestells trägt sich der Rucksack angenehm, bietet Platz für ein paar Wander-Utensilien, Kamera und Stativ und lässt sich im Nu zum soliden Sitz aufklappen. Die Sitzhöhe ist mit um die 50 cm so bemessen, dass man auch bequem wieder aufstehen kann. Ein tolles Geschenk, der Sitzrucksack von Pinewood.



Einen ganz großen Teil meiner Zeit verbringe ich in Gottes freier Natur. Unsere Gemeinde ist gesegnet mit einer Fläche von fast 80 Quadratkilometern.

Und dahinter folgen die Felder und Wäldes des Taunus. Platz für ganz viel Natur, für viele Eindrücke und Erlebnisse.

Immer, wenn es zur Septembermitte geht, beginnt in den Taunuswäldern die Hirschbrunft. Als Jäger habe ich sie im eigenen Revier erlebt und dort auch meine Hirsche erlegt. Aktuell bin ich nur als Spaziergänger mit Dackel und Stock unterwegs. Dabei konnte ich vom Weg aus ein paar kleine Videos aufzeichnen, die einen Eindruck von der Brunft vermitteln. Dass da keine Hirsche drauf sind, hat seinen guten Grund. Um Hirsche zu fotografieren oder zu filmen, müsste man ihnen auf die Pelle rücken. Das will ich nicht. Wild zu stören ist zudem bei Strafe verboten. Deshalb bin ich stets auf festen, begangenen Wegen unterwgs.

Jagdstuhlsitzen ist schwierig geworden. Bin ganz außer Übung. Die Beine sind auch nicht mehr so gelenkig und standfest wie früher. So ein einbeiniger Jagdstock verlangt ganz schön viel Balance.

Spannend ist, welchen Platz sich Biene aussucht. In allen Fällen, in denen ich mich auf den Jagdstock gesetzt habe, sitzt sie genau zwischen meinen Beinen. Wahrscheinlich fühlt sie sich da geschützt. Zumal rundum die Hirsche gerufen haben. War ein ganz schönes Theater.